Die AfD fordert einen PFOA-Untersuchungsausschuß

eigenes Werk

BURGKIRCHEN AN DER ALZ (AÖ) – Thomas Schwembauer (AfD-Landtagsliste-Obb. Platz 19; AfD-Bezirkstagsliste-Obb. Platz 27) referiert über aktuelle Erkenntnisse aus den Niederlanden zum Thema PFOA und leitet hieraus seine Forderung ab, einen PFOA-Untersuchungsausschuß einzusetzen.

Selbst nach langer Diskussion zum Thema PFOA ist es noch immer so, daß die zuständigen Behörden und alle Altparteien beim Thema PFOA offenkundig auf der Bremse stehen.

Statt Aufklärung erfolgt Spiegelfechterei. Fakten muß man den zuständigen Behörden einzeln aus der Nase ziehen.

Dies zeigt sich insbesondere daran, wenn man die Aufklärung in Dordrecht (NL) zum dortigen PFOA-Skandal als Blaupause der „Aufklärung“ in Altötting zugrunde legt.

Seit dem letzten Vortrag im Februar haben sich neue Entwicklungen ergeben, die berücksichtigt werden sollten. Auf der einen Seite wird weiterhin behauptet, daß der „Leitwert“ von 0,3 Mikrogramm PFOA pro Liter Wasser der einzige Wert ist, der der Kontamination des Wassers zugrunde zu legen ist. Diese Meinung wird vom AfD-KV AÖ auf Basis des bisher vorliegenden Materials nicht geteilt.  In Folge ist daher genauer darauf einzugehen, was der „Leitwert“ eigentlich ist und wie er sich entwickelt hat und welchen Zweck dieser eigentlich hat.

Darüber hinaus ist es in den Niederlanden inzwischen so, daß der PFOA-Ersatzstoff GenX ins Visier der Behörden  geraten ist. Im Gegensatz zu den Niederlanden herrscht im Landkreis Altötting zum PFOA-Ersatzstoff ADONA eisernes Schweigen, das sporadisch von Jubelbekundungen zum Thema ADONA unterbrochen wird. Die Datenbasis auf der ADONA seine Genehmigung erhielt kennt jedoch in der Öffentlichkeit kein Mensch. Die wenigen Informationen, die zu ADONA öffentlich sind, verweisen jedoch auf ähnliche Problembereiche wie bei PFOA.

Die betreffende Pressemitteilung wurde durch Innsalzach24.de hier veröffentlicht.

Auf der Veranstaltung selbst war ein Pressevertreter der PNP anwesend.

Dieser verfasste einen Bericht über einen Störenfried in der Veranstaltung der online erschien und er verfasste zwei weitere Berichte, die in der Ausgabe vom 10.10. gedruckt erschienen.

Der Bericht wurde vor dem Hintergrund des folgenden Vortrags verfaßt:

 

Die Herausbildung von GOW; „Leitwert“:

Reinheit des Trinkwassers:

Der Grundsatz über die Anforderungen an das Trinkwasser wurde in der Trinkwasserverordnung niedergelegt:

§ 4 Trinkwasserverordnung

Abs. 1: Trinkwasser muss so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss oder Gebrauch eine Schädigung der menschlichen Gesundheit insbesondere durch Krankheitserreger nicht zu besorgen ist. Es muss rein und genusstauglich sein.

Problem: mit zunehmender Industrialisierung kommt eine zunehmende Verunreinigung und §4 Abs. 1 ist der Tatbestand „rein“ nicht mehr einhaltbar. Daher hat der Gesetzgeber eine Öffnungsklausel definiert:

Diese Anforderung der „Reinheit“ gilt auch dann als erfüllt, wenn

  1. bei der Wassergewinnung, Wasseraufbereitung und der Wasserverteilung mindestens die allgemein anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden und

  2. das Trinkwasser den Anforderungen der §§ 5 bis 7a entspricht.

Von den Verweisungen §§ 5-7 ist vorliegend nur  eine relevant.

  • 5 Mikrobiologische Anforderungen (Krankheitserreger)
  • 6 Chemische Anforderungen
  • 7 Indikatorparameter

Ein weiterer Blick in das Gesetz lehrt:

  • Der Begriff „Grenzwert“ ist 89 mal vorhanden
  • Der Begriff „Leitwert“ ist gar nicht vorhanden

 

Ein genauerer Blick in § 6 Trinkwasserevrordung „Chemische Anforderungen“

(1) Im Trinkwasser dürfen chemische Stoffe nicht in Konzentrationen enthalten sein, die eine Schädigung der menschlichen Gesundheit besorgen lassen.

(2) Im Trinkwasser dürfen die in Anlage 2 festgesetzten Grenzwerte für chemische Parameter nicht überschritten werden.

(3) Konzentrationen von chemischen Stoffen, die das Trinkwasser verunreinigen oder seine Beschaffenheit nachteilig beeinflussen können, sollen so niedrig gehalten werden, wie dies nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik mit vertretbarem Aufwand unter Berücksichtigung von Einzelfällen möglich ist.

 

Festlegung der „Regeln der Technik“

Diese Regeln der Technik definiert Das Umweltbundesamt und die Trinkwasserkommission richtet sich hiernach:

 

2000_03 der „GOW“ wird definiert, als Bewertungshilfe für „Reinheit“ i.S. von § 4 Abs. 1 TrinkwV für unbekannte Stoffe im Wasser

Das Umweltbundesamt gibt eine erste Einschätzung für den Umgang mit Werten heraus, die gemäß §6  Absatz1 Trinkwasserverordnung nicht im Wasser enthalten sein dürften. Maßgeblich ist hierbei der „GOW“. Zitat aus der „Empfehlung des Umweltbundesamtes Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 2003 · 46:249–251 DOI 10.1007/s00103-002-0576-7 Bewertung der Anwesenheit teil- oder nicht bewertbarer Stoffe im Trinkwasser aus gesundheitlicher Sicht Empfehlung des Umweltbundesamtes nach Anhörung der Trinkwasserkommission beim Umweltbundesamt„:

Wenn einem Wasserversorgungsunternehmen bisher nicht erfasste oder humantoxikologisch nicht oder nur teilbewertbare Kontaminanten seines Roh- oder Trinkwassers bekannt werden, so meldet es deren Namen und Konzentrationen dem zuständigen Gesundheitsamt. Dieses stellt fest, ob trotz Anwesenheit einer solchen Kontaminante im Trinkwasser die Anforderungen des §6(1) TrinkwV 2001 eingehalten sind. Als Bewertungshilfe kann der gesundheitliche Orientierungswert (GOW) dieser Empfehlung dienen. Die Anforderung ist eingehalten, wenn die tatsächliche Konzentration (Ctats) nicht oberhalb des GOW liegt (Ctats < GOW).

Wir halten fest: Bis dahin unbekannte Stoffe sind durch das Gesundheitsamt zu identifizieren und gelten als unbedenklich, wenn die Konzentration unterhalb 0,1 Mikrogramm pro Liter liegt. MaW: Unbekannte Stoffe unterhalb von 0,1 Mikrogramm gelten als  unbedenklich im Sinne des Gesetzes /Trinkwasserverordnung.

 

2003: Aufbau eines Bewertungssystems für Fremdstoffe im Trinkwasser:

2003: Umweltbundesamt: Bewertung der Anwesenheit teil- oder nicht bewertbarer Stoffe im Trinkwasser aus gesundheitlicher Sicht oberhalb des GOW: Diese Einordnung ist direkt an die Gesundheitsämter gerichtet, also im Landkreis Altötting an Dr. Schubeck bzw. seinen Vorgänger:

Hinweise für das örtlich oder landesweit zuständige Gesundheitsamt zur Bewertung der Anwesenheit nicht gentoxischer Stoffe im Trinkwasser oberhalb des GOW: Nachfolgend werden Anhaltspunkte für die Höhe von Konzentrationen teil- oder nicht bewertbarer Stoffe im Trinkwasser größer als 0,1 µg/l gegeben, die bis zur Vervollständigung der Datenbasis vorläufig gesundheitlich geduldet werden könnten.

 

Grundsatz für PFOA > 0,1 Mikrogramm pro Liter Wasser

Wichtig: Werte oberhalb der 0,1 sind nur für „NICHT gentoxische“ Stoffe erlaubt.  Bezogen auf PFOA bedeutet dies, daß Werte oberhalb von 0,1 Mikrogramm PFOA pro Liter Wasser nur dann anwendbar sind, wenn z.B. PFOA sicher nicht gentoxisch ist.

 

PFOA > 0,1 aber < 0,3 Mikrogramm pro Liter Wasser

Zwischen 0,1 und 0,3 Mikrogramm gelten zwei zusätzliche Anforderung:

Ein unbekannter oder fremder Stoff ist also nur dann im Trinkwasser erlaubt, wenn er erstens sicher nicht gentoxisch ist und zweitens keine weiteren aussagekräftigen Forschungsergebnisse vorliegen, die auf schädliche Wirkungen hinweisen.

Das betrifft also z.B. wenig erforschte Stoffe, vonn denen man aber sicher sagen kann, daß sie nicht gentoxisch sind, man also weiß, daß er die Gene nicht schädigt.

 

PFOA > 0,3 aber < 1 Mikrogramm pro Liter Wasser

Zwischen 0,3 und 1 Mikrogramm gelten dann noch weitere Anforderungen:

 

2006: Erster Versuch einer Einordnung von PFOA in dieses Bewertungssystem für Fremdstoffe im Trinkwasser von 2003:

2006_06_21 Das Umweltbundesamt ordnet nun aufgrund des vorhandenen Datenmaterials erstmals den Stoff PFOA in diese Kategorisierung aus dem März 2003 ein:

 

Einordnungsquelle 1: Literatur

Grundlagen zur Bewertung von PFOA und PFT im Trinkwasser

1. Lebenslang duldsamer Vorsorgewert (GOW)

Es wird hervorgehoben, daß der GOW im Falle einer lebenslangen Exposition mit dem Stoff (PFOA) schützt.

Die UBA-Empfehlung vom März 2003 „Bewertung der Anwesenheit teil- oder nicht bewertbarer Stoffe im Trinkwasser aus gesundheitlicher Sicht“ (Umweltbundesamt 2003a) nennt in ihrem Teil 3.1 für schwach bis nicht gentoxische Stoffe oder Stoffgruppen einen pragmatischen gesundheitlichen Orientierungswert (GOW) in Höhe von 0,1 µg/l. Dieser allgemeine Vorsorgewert gilt im Prinzip für lebenslange Exposition auch gegenüber PFOA, PFOS und weiteren PFT.

 

2.2 Lebenslang duldsamer Vorsorgewert (GOW) liegt bei 0,1 Mikrogramm PFOA pro Liter Wasser

Das Umweltbundesamt kommt 2006 zur Einschätzung, daß ein lebenslanger Wert von 0,1 Mikrogramm für PFOA anzuwenden ist:

Zumindest ein sekundär gentoxisches Wirkungspotential von PFOA und ein daraus abzuleitendes karzinogenes Potential von PFOA und/oder PFOS für den Menschen in vorerst nicht quantifizierbarer Höhe sind demnach noch nicht sicher auszuschließen. Deshalb ist aus gesundheitlicher Sicht der GOW des UBA in Höhe von 0,10 µg/l vorsorglich und vorerst zur Bewertung der Anwesenheit von Summen aus PFOA, PFOS und gegebenenfalls weiterer PFT im Trinkwasser heranzuziehen.

Für kürzere Zeiträume als lebenslang kommt das Umweltbundesamt zu höheren Einschätzungen:

 

2. Kurz- bis mittelfristige Duldbarkeit von Werten oberhalb des GOW (Zubereitung von Säuglingsnahrung mit Trinkwasser)

Für kürzere als lebenslange Exposition (bei gleichem toxikologischem Endpunkt) bietet er zusätzliche Sicherheit, die befristete Überschreitungen („Vorsorge-Maßnahmewerte“, VMW) gesundheitlich und hygienisch tolerierbar macht.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/419/dokumente/pft-im-trinkwasser.pdf

  • Demnach ist ein PFOA-Wert zwischen 0,1 und 0,6 Mikrogramm  für eine Maximalzeit von 10 Jahren akzeptabel
  • Dies jedenfalls ist die Maßgabe des Umweltbundesamts an die Trinkwasserkommission.

Bedauerlicherweise findet dieser Punkt keinerlei Erwähnung in der Diskussion der Vorgänge im Landkreis.

Um dieser Empfehlung genügen zu können, hätten Messungen zwischen spätestens 2004 und 2014 erfolgen müssen, um diesen Wert überhaupt bestimmen zu können.

Die Messungen im LRA AÖ beginnen jedoch erst im Jahre 2006. Die Werte des Umweltbundesamts zwischen 0,1 und 0,6 Mikrogramm  hätten daher auch nur 10 Jahre lang gelten dürfen, also zwischen 2006 und 2016.

Die hier genannten VMW sind pragmatische Vorsorgewerte. Sie tragen nicht nur der lückenhaften Datenbasis, sondern auch der Möglichkeit Rechnung, dass derzeit noch nicht alle Belastungen durch weitere, kürzer- oder längerkettige PFT erkannt sind.

Auch deshalb sind sie niedriger als rein wissenschaftlich begründbar.

Trotz gewisser Datenlücken schützen sie nach derzeitigem Kenntnisstand die betroffene Bevölkerung im Sinne von § 6(1) TrinkwV 2001 sehr wahrscheinlich vor der Möglichkeit oder Besorgnis von Gesundheitsschäden.

Die genannten VMW sollten auch zur Beurteilung des Wassers für Lebensmittelbetriebe Anwendung finden.

Gemäß TrinkwV (§ 6(3) – Minimierungsgebot) – ist darüber hinaus immer so rasch wie möglich und nach Maßgabe des vertretbaren Aufwandes die Unterschreitung des GOW von 0,1 µg/l durch die Summe aller PFT anzustreben.

Zusätzlich empfiehlt die TWK ein Human-Biomonitoring (HBM) von Blutproben per Trinkwasser exponierter Bevölkerungsgruppen. HBM-Untersuchungen sind eine wichtige Voraussetzung für wissenschaftliche Risikobewertungen auf individueller Basis. Auch die Plausibilität der hier für Trinkwasser vorgeschlagenen VMW oder des LW (Abschnitt 3) lässt sich anhand von HBM-Messungen wissenschaftlich überprüfen.

 

Einordnungsquelle 2 Tierversuche:

Überlegungen zur toxikologischen Bewertung von PFOA2 und PFOS im Trinkwasser

Aus Tierversuchen heraus wurde ein Wert von 0,3 Mikrogramm ermittelt, der als „Leitwert“ bezeichnet wird

Jeder dieser beiden stoffspezifischen vorläufigen TDI-Werte (PFOA PFOS zu einem lebenslang gesundheitlich duldbaren Leitwert (LW) in Höhe von gerundet LW = 0,3 µg/l.

Nach heutigem Kenntnisstand ist diese Art der Bewertung einer chemischen Noxe nicht auf primär gentoxische Effekte und eine damit möglicherweise assoziierte krebserzeugende Wirkung anwendbar. Eine risikobasierte Schätzung duldsamer Aufnahmemengen ist wegen des Fehlens hierfür geeigneter Daten für PFOA und PFOS zur Zeit nicht möglich.

 

Verbindung beider Quellen:

  • Zielwert (Langfristiges Mindestqualitätsziel bzw. allgemeiner Vorsorgewert für PFOA, PFOS und evtl. weitere PFT) GOW (Gesundheitlicher Orientierungswert) des UBA 0,1 Mikrogramm
  • Lebenslang gesundheitlich duldsamer Leitwert für alle Bevölkerungsgruppen ≤0,3 µg/l bzw. zeitlich beschränkte Expositionen von 10 Jahren (s.o.). für

Beachtenswert ist also, daß das Umweltbundesamt selbst definiert, daß 0,1 Mikrogramm pro Liter Wasser das „langfristige Mindestqualitätsziel“ ist!

 

Trinkwasserkommission wendet diese Vorgaben auf das Trinkwasser an

 

2006_07_13 Vorläufige Bewertung der Trinkwasserkommission betr. PFOA auf Basis der vom Umweltbundesamt vorgelegten Daten:

Die Trinkwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) beim Umweltbundesamt hat zur Problematik der PFC im Trinkwasser zuletzt am 13. 7. 2006 in Form einer „vorläufigen Bewertung von Perfluorierten Tensiden (PFT) im Trinkwasser am Beispiel ihrer Leitsubstanzen Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS)“ Stellung genommen

 

2011 Uweltbundesamt zu Begriffsdefinitionen:

„2.2 Warn- oder Indikatorwerte / Orientierungswerte“

Das Umweltbunesamt definiert ganz allgemein Orientierungswerte wie folgt:

Spezifische Vorsorgewerte (Indikator- oder Warn- und damit Orientierungswerte) …, dürfen jedoch auch nicht höher sein als nach Stand des meist lückenhaften Wissens/SdW (noch) vertretbar. Sie böten sonst über Destabilisierungs- oder Gefährdungsmöglichkeiten, die nur langfristig erwartet oder wirksam und dann womöglich unumkehrbar werden, nicht die erwünschte frühzeitige Orientierung und Möglichkeit zur spezifischen Vorsorge, um wieder den störungsfreien Zustand zu erreichen.

Einer der vom Umweltbundesamt vor dem Hintergrund der Anforderungen aus dem Begriff „Reinheit“ aus § 4 der Trinkwasserverordung definierten Werte ist der GOW (Gesundheitliche Orientierungswert).

Dieser wurde im März 2000 für Wasser mit 0,1 Mikrogramm PFOA pro Liter Wasser festgelegt und durch die Trinkwasserkommission übernommen. Hieran hat sich seit der Festlegung auch nichts geändert.

Der GOW definiert also offenkundig die Schwelle, bis zu der das Umweltbindesamt der Auffassung ist, daß Wasser als „rein“ im Sinne des Gesetzegbers gelten kann, auch wenn unbekannte Fremdstoffe darin enthalten sind.

 

„2.3 Besorgniswerte / Leitwerte oder Eingreifwerte“

Ergänzend, also zusätzlich zum GOW wurde noch einen „Leitwert“ von 0,3 Mikrogramm definiert. „Leitwert“ wiederum ist ein „Besorgniswert“. Dieser richtet sich an die Politik und legt den Wert fest, ab dem die Politik einzuschreiten hat, Maßnahmen zu treffen:

Es hat sich eingebürgert, einen Besorgniswert, regulatorisch umgesetzt, als Leitwert zu bezeichnen. Ein Leitwert soll, falls überschritten, die Politik dazu anleiten, eine wissensbasierte Besorgnis um die Intaktheit/Gesundheit/Stabilität des Systems hier und jetzt auszuräumen. In aller Regel wird die Aufsichtsbehörde Handlungen einleiten, die so in das System eingreifen, dass der Leitwert bald wieder unterschritten wird. Man könnte einen BW deshalb auch Eingreifwert nennen.

Werden ein Besorgniswert und die ihm zugeordnete maximale Belastungsdauer jedoch überschritten, ist dementsprechend eine kleine, mit Zeit und Konzentration allerdings zunehmende Wahrscheinlichkeit zugunsten des Eintritts einer gesundheitlichen Besorgnis zu unterstellen. Wer die Richtigkeit dieser Unterstellung anzweifelt muss wissenschaftliche Argumente liefern, die es erlauben würden, den Besorgniswert unbesorgt zu erhöhen.

Das bedeutet also, daß die 0,3 Mikrogramm PFOA im Wasser die Schwelle darstellt, ab der die Behörden einschreiten müssen, weil sonst die Sorge besteht, daß gesundheitliche Schäden vorkommen können.

Es ist damit nicht der Wert, bis zu dem das Wasser als „rein“ im Sinne der Trinkwasserverordnung gilt.

Eine zentrale Frage ist nun, ab welchem Wert das Wasser als „mangelbehaftet“ gilt. Ab dem Überschreiten des Werts von 0,1, ab dem es als nicht mehr „rein“ im Sinne der Trinkwasserverordnung gilt, oder ab dem Wert von 0,3 ab welchem der Gesetzgeber annimmt, daß bereits gesundheitliche Schädigungen drohen?

Das Landratsamt meint den Wert von 0,3 heranziehen zu können, als den Wert, über welchem gesundheitliche Schäden zu besorgen sind. Wir teilen diese Auffassung nicht!

 

Und was machen die CSU-Behörden aus diesem Leitwert von 0,3 Mikrogramm PFOA pro Liter Wasser?

  • Die CSU-Behörden geben zu verstehen, daß bis zum Leitwert von 0,3 das Wasser unbedenklich sei.
  • Die CSU-Behörden streuen der Bevölkerung Sand in die Augen

Maßgeblich für die Frage ob das Wasser „rein“ im Sinne des Gesetzgebers ist, war – vor dem Hintergrund der obigen Erkenntnisse – immer der GOW und nicht der „Leitwert“. Der Leitwert, so kann man es wohl ausdrücken, ist der Wert ab dem die Behörde eingreifen muß, um Verbesserungen zu erreichen und nicht der Wert, ab den Wasser „rein“ im Sinne der Trinkwasserverordung ist.

Oder anders ausgedrückt: Auf Basis dieser Definitionen überlassen es die Behörden den Vertragspartnern, also  Wasserwerk auf der einen Seite und Bürger auf der anderen Seite, wie sie mit „nicht mehr reinem Wasser“ zwischen 0,1 Mikrogramm und 0,3 Mikrogramm umgehen. Erst bei 0,3 Mikrogramm sehen sich die Behörden durch die Gesetzeslage gezwungen in dieses Vertragsverhältnis zum Schutz der Bevölkerung einzugreifen.

Denn der „Leitwert“ ist die Schwelle, ab der die Summe aus PFOA und PFOS im Trinkwasser vor
reproduktionstoxischen, karzinogenen und anderen Effekten schützt, mit einem Schwellenwert, unterhalb dessen mit Wirkungen nicht mehr zu rechnen ist.

Vor diesem Hintergrund ergibt sich das Bild, daß das eigentliche Defizit in der PFOA-Frage wohl eher darin zu suchen ist, daß die Wasserversorger den Bürgern möglicherweise Wasser verkauft haben, das nicht der Anforderung an die „Reinheit“ aus § 4 Trinkwasserverordung genügt haben könnte und daß das Landratsamt dies hat tatenlos treiben lassen, mit dem Argument „so lange keine gesetzliche Pflicht besteht, brauchen wir auch nichts tun“. Ob ein derartiges Nichtstun allerdings mit der Minimierungsflicht aus § 4 Abs 3 Trinkwasserverordnung in Einklang zu bringen ist,  erscheint mehr als  fraglich.

 

Politisch bewerten wir dies als „Ausfall des Rechtsstaats“

Wir fordern:

  1. Seit Dezember 2017 bereits eine Frischwasserzuleitung in die betroffenen Gemeinden

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Aktuellste Informationen zu PFOA aus Dordrecht (NL)

Zur Erinnerung: In Dordrecht (NL) leben Menschen in unmittelbarer Nähe der Fabrik,  in der PFOA verwendet wurde. Diese Menschen wurden daher nicht über das Trinkwasser mit PFOA kontaminiert, wie es im Landkreis Altötting der Fall ist. Diese Bewohner wurden – nach Aussagen der niederländischen Forscher –  über die Luft und über Pflanzen, Erde, Wasser, insbesondere in ihren Gärten kontaminiert.

Die Forschungen in den Niederlanden und in Deutschland stehen bei dem Ergebnis in Einklang, daß das Fruchtfleisch aus Obst und Gemüse aus diesen Gärten wohl unbedenklich ist.

Eine Abweichung ergibt sich jedoch scheinbar in dem Punkt, daß die Forscher in den Niederladen sehr wohl eine PFOA-Aufnahme über belastete Erde, belasteten Staub etc. für möglich halten, während die Forschungen in Deutschland diesen Weg bisher unbeachtet lassen und hierdurch den Eindruck erwecken, daß der einzig denkbare Kontaminationsweg der über das Trinkwasser wäre.

In dieser Frage gibt es nach Ansicht des KV AÖ der AfD noch so lange klärungsbedarf, bis die Forschungen in den Niederlanden und und Deutschland in Einklang stehen.

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Obst und Gemüse aus eigenem Garten:

2017_07_21 Ungesunde Konzentrationen von GenX und C8 bei Obst und Gemüse in der Umgebung von Chemours?

Mit diesem Artikel wurde eine neue Argumentationslinie durch die niederländischen Journalisten eröffnet: die Kontamination der Früchte und des Gemüses aus dem Garten durch PFOA:

 

2017_08_29 RIVM beginnt die Erforschung von PFOA und GenX in Gemüsegärten

Nach der Veröffentlichung der Universität Amsterdam, daß PFOA und GenX an Nutzpflanzen anhaften, werden die Behörden aktiv:

Das Nationale Institut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) startet am Mittwoch, den 30. August 2017 mit der Erforschung der chemischen Substanzen PFOA und GenX in Gemüsegärten in Dordrecht, Sliedrecht und Papendrecht.

Die Forschung beschäftigt sich mit der Frage, ob der Verzehr von Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten in der Nähe dieser Fabrik gerechtfertigt ist…

 

2018_03_07 RIVM: Im Umkreis von einem Kilometer um die ehemalige PFOA-Fabrik in Chemours sollen beim Verzehr von Lebensmitteln aus dem eigenen Garten vorsichtig  sein

DORDRECHT – Das RIVM analysierte 74 Proben von Blatt-, Knollen- und Fruchtgemüse aus Gemüsegärten in Dordrecht, Sliedrecht und Papendrecht. Bewohner, die in der Nähe der Chemours-Fabrik in Dordrecht leben, erhalten vom RIVM (Nationales Institut für Gesundheit und Umwelt) Ratschläge, Gemüse oder Obst aus ihrem eigenen Garten nur in Maßen zu essen. Dieser Hinweis gilt für einen Radius von 1 Kilometer um die Fabrik.

Den Forschern zufolge zeigen neue Forschungen des RIVM, daß in zehn Gemüsegärten PFOA / C8 und GenX vorkommt. Es ist es im Grundsatz sicher diese Pflanzen zu essen, aber Vorsicht ist dennoch geboten: ,,Nicht zu oft oder zu viel“. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Anwohner über Luft und Trinkwasser auch noch zusätzlich mit GenX und PFOA / C8 in Kontakt kommen „. Aus diesem Grund warnten die Forscher vor dem täglichen Konsum.

 

2018_03_12 Das RIVM steht den Bürgern von Dordrecht zur Kontamination von Gemüse Rede und Antwort

DORDRECHT – Die Einwohner Dordrechts haben unwissentlich mit PFOA belastetes Obst als Geschenke an Bekannte weitergegeben

Song-Richter mit einem eigenen Gemüsegarten, dachte er würden sie sich gesund zu Hause ernähren können. Tatsächlich aßen sie jedoch mit ihrem Obst und Gemüse unwissentlich das PFOA und GenX mit. Außerdem haben sie unwissentlich Gläser mit frischen Früchten als wohlgemeinte Geschenke an ihre Lieben verteilt.

Das niederländische Nationalinstitut für Gesundheit und Umwelt riet uns, wegen der Umweltverschmutzung mit C8 und GenX nicht zu oft aus dem eigenen Garten im Umkreis von einem Kilometer zu essen, erklärte Joop Littel, der 74-jährige Sliedrechter, der direkt neben der Fabrik wohnt und viel Gemüse und Obst aus seinem eigenen Garten isst… Er sprach vor ein paar Monaten noch verständnisvoll über die Situation um das Werk von Chemours und seine 93 ppb in seinem Blut.

Nachdem die RIVM-Forschung nun gezeigt hat, dass Gemüsegärten seiner Nachbarn nachweislich verschmutzt sind, begann es aber in ihm zu arbeiten. Wir sind als erste betroffen und haben hohe Belastungswerte… Er zeigte eine handschriftliche Notiz mit Fragen zum Abend im „Grienden College“. „Wie lange dauert es, bis der C8 vom Boden verschwindet“, will er vom RIVM wissen. Er wurde auch verunsichert, als sich herausstellte, dass er aufgrund der Einnahme von Blutverdünnern eigentlich nicht an der durch das RIVM durchgeführten PFOA-Blutprobe der Anwohner hätte teilnehmen dürfen. Sein Wert wurde mit 93 ppb. im Blut festgestellt

Joop fühlt sich jedoch sehr gesund. ,, Aber ich habe zusätzliche Risiken laufen lassen „, sagt er jetzt. Auf dem Zettel schrieb er seine Frage auf: „Hätte ich mehr C8 ohne Blutverdünner im Blut gehabt?“ „Ich fühle mich falsch informiert, sagt er. „Ich bin sehr enttäuscht von den Vorgesetzten und der Fabrik.“

 

2018_07_12 Die Verwendung von Grabenwasser zum Gießen von Schrebergärten  wird wegen hoher PFOA und GenX-Belastung untersagt

PAPENDRECHT / SLIEDRECHT – In beiden Gemeinden darf Obst und Gemüse nicht mehr mit Wasser aus dem Graben Wasser gegossen werden. Das Wasser aus dem Graben enthält mehr als fünf Mal mehr GenX und PFOA als das Trinkwasser. Dies zeigen Untersuchungen des Nationalen Instituts für Gesundheit und Umwelt (RIVM). Dies betrifft gegenwärtig vier Schrebergärten in Papendrecht und Sliedrecht. Diese Warnung gilt auch für Tiere diese nicht mehr aus den Gräben  trinken zu lassen.

Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, aber das RIVM fand die vorläufigen Ergebnisse als besorgniserregend genug, um diese festen Gemeinden Dordrecht, Papendrecht und Sliedrecht zu melden. Sie haben jetzt die Kleingärten informiert. Die Standorte wurden aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht. Für PFOA wird als sicher angenommen, dass es krebserregend ist.

 

2018_08_14 Gemeinde Papendrecht: Den Gemüsegarten nicht mit Grabenwasser gießen

PAPENDRECHT – Die Gemeinde Papendrecht rät den Gärtnern im ganzen Dorf, kein Grabenwasser zu verwenden, um ihren Gemüsegarten zu gießen. Der Rat folgt neuer Forschung über die Menge von PFOA in diesem Wasser. Dordrecht und Sliedrecht haben den Bewohnern zuvor denselben Rat gegeben.

Die Untersuchung ergab, dass im Wasser stark erhöhte Mengen der Chemikalie vorhanden sind. Regenwasser wurde ebenfalls untersucht. Hierin wurden vernachlässigbare Mengen gefunden, wie eine unabhängige Agentur im Auftrag der Gemeinde festgestellt hat. Gemüse und Obst aus den Gärten können nach Angaben der Gemeinde gegessen werden. Die Forschung folgt einer früheren Inspektion durch das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM). Diese Institution untersuchte das Bewässerungswasser in der Nähe der Chemours-Anlage, die diese Chemikalie im Produktionsprozess verwendet. Zu dieser Zeit wurden an zwei Standorten in Papendrecht bereits stark erhöhte Konzentrationen gemessen. Die Gemeinde beschloss daraufhin, an zwei weiteren Standorten zu forschen. Die gleichen hohen Werte wurden dort gemessen.

Auch in Holland: Man kann Obst / Gemüse aus eigenem Garten essen aber nur wenn man keinen Dreck / Erde daran mitisst

Wir fordern:

  1. Eine Stelle, an der sich besorgte Bürger ihre selbst produzierten Lebensmittel kostenlos auf PFOA und ADONA untersuchen lassen können.

 

Erde: 

2017_12_02 Das Problem mit GenX / PFOA kontaminierter Boden

Das Risiko auf PFOA- oder GenX-Verseuchter Erde sitzen zu bleiben ist Unternehmern und Gewerbetreibenden zu hoch und sie stellen ihre Arbeit ein:

,, Es ist ein Problem „, sagt Peter Verdoorn vom Gartenspezialisten Vego aus Papendrecht, der mit vielen Gärtnern arbeitet. ,, Wir transportieren es nicht mehr. Es ist nicht erlaubt. Es ist möglich, ein Umweltdelikt. Wir werden dieses Risiko nicht eingehen. „Gärtner haben Aufträge in dem betroffenen Gebiet verschoben. Auch der Ausbau eines Supermarktes in Dordrecht hat sich verzögert.
Die Umweltabteilung Süd-Holland Süd schickte einen Brief an Bauunternehmer, Entwickler, Bauherren und Boden-Prozessoren, die alle Land erwartet wird, mit der chemischen C8 und GenX kontaminiert sein. Die Stoffe lagen in der Luft und wurden vom Regen ausgewaschen.

Der Grund hierfür ist, daß es in den Niederlanden keinerlei Vorschriften gibt, wie mit Erde umzugehen ist, die PFOA oder dessen Ersatzstoff GenX enthält:

Da es noch keine sicheren Zielwerte gibt, dürfen Aushubflächen in der gesamten Region aufgrund des Bodenschutzgesetzes nicht bewegt werden. Es kann möglicherweise in einem speziellen Depot deponiert werden. Aber diese Depots sind nicht da.

Die Folgen  dieses Problems tragen die Bürger:

 

2018_01_22 Immer noch keine Lösung GenX / PFOA kontaminierter Boden

DORDRECHT – Noch immer gehen Regelungen, was mit Erde zu geschehen habe, die mit PFOA und/oder GenX kontaminiert ist. Bis es Regelungen gibt wird diese Erde in Depots gelagert teilt Herr van Nieuwenhuizen.

„Weil (noch) Standards für die Wiederverwendung von Flächen mit GenX und PFOA, aber Wiederverwendung ist sehr begrenzt. Der Servicebereich Süd-Holland Süd hat einen Leitfaden erstellt. Hauptleitung ist, dass der Boden mit GenX verunreinigt ist, kann nicht verteilt werden und muß daher in einem bestimmten Depot gelagert werden. Das Depot ist eine ausreichende Kapazität zur Verfügung. Bürger ist ein spezielles Depot eingerichtet, in denen einfache kleine Mengen an Land ausgestellt werden kann“

Wir fordern:

  1. Eine Freistellung der Hausbesitzer, Grundstücksbesitzer und Gartenbesitzer vor künftigen Ansprüchen durch die Behörden wegen möglicherweise kontaminierter Böden.

 

PFOA-Ersatzstoff  GenX (NL) Adona (D)

Über den PFOA-Ersatzstoff ADONA ist so gut wie nichts bekannt bzw. veröffentlicht. Die einzige Veröffentlichung die leicht verfügbar ist, deutet auf ähnliche Problempunkte hin, wie es bei PFOA der Fall war:

 

  • Der PFOA-Ersatzstoff ist zumindest beider Teflon-Herstellung wirkidentisch mit PFOA, sonst wäre er ja auch kein Ersatzstoff.
  • Über den PFOA-Ersatzstoff ADONA gibt es so gut wie keine Veröffentlichungen
  • Der PFOA-Ersatzstoff ADONA ist kleiner, leichter und verteilt sich daher räumlich weiter, als PFOA
  • Da der Ersatzstoff kleiner ist, wird er durch den Menschen schneller ausgeschieden,
  • Er baut sich jedoch wie PFOA auch nicht ab

 

2018_03_14 Der PFOA-Ersatzstoff GenX wird aus den Niederlanden über die Schweiz an ca. 20 Orte in den Niederlanden geliefert

DORDRECHT – Etwa zwanzig Unternehmen erhalten vom Werk Chemours den PFOA-Ersatzstoff GenX über die so bezeichnete „Schweizer  Route“. Dies geht aus vertraulichen Dokumenten hervor, die das Werk Chemours auf Druck von Staatssekretärin Stientje van Veldhoven (D66, Infrastruktur und Wasserwirtschaft) an die Ministerin Cora van Nieuwenhuizen (VVD) herausgegeben hat. Die Abgeordneten durften heute diese geheime Liste intern einsehen.

 

2018_04_06 Der PFOA-Ersatzstoff GenX wird im Klärwerk von Terneuzen gefunden

TERNEUZEN – Die Behörden haben nach der Entdeckung von GenX in der Umwelt um Dordrecht die Abwässer der Fabrik von Chemours überprüft. Dies führte unter auch zu einer Messung bei Indaver, wo im ca. 130Km entfernten Terneuzen tatsächlich der PFOA-Ersatzstoff GenX nachgewiesen wurde.

 

2018_05_16  Ersatzstoff GenX ist zu wenig erforscht, RIVM fordert weitergehende Forschungen

BILTHOVEN – Das Nationale Institut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) berücksichtigt, dass die Substanz GenX den menschlichen Körper weniger schnell verlässt, als von Chemours gezeigt wurde. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) fordert daher dringend, dass die Chemieanlage weitere Forschungsarbeiten durchführt, da diese  nach den vorliegenden Studien unzureichend ist.

 

2018_07_25 Die Emission des PFOA-Ersatzstoffs GenX muß signifikant reduziert werden

DORDRECHT – Die Firma Chemours muss ihre Emissionen von GenX deutlich reduzieren.

 

2018_08_24  Chemours experimentiert mit Methoden den PFOA-Ersatzstoff GenX aus der Abluft zu entfernen

DORDRECHT- Der Chemiekonzern Chemours will zwei Versuche mit Kohlenstoffbetten starten, um die Emission von GenX-Komponenten in der Luft zu reduzieren. Tests mit der Technologie zur Vermeidung von Emissionen in Abwässern laufen seit mehr als einem Jahr und sind erfolgreich, berichtet das Unternehmen.

 

2018_09_10  Chemours reduziert die Emission des PFOA-Ersatzstoffs GenX um 99% bis Ende 2020

DORDRECHT -Das Chemiewerk Chemours ist dabei, die Entladung und Emissionen des umstrittenen Materials GenX vollständig zu stoppen. Das Unternehmen investiert insgesamt 75 Millionen Euro, um das Werk in Dordrecht sauberer zu machen.

  • 5.2018 das RIVM verlangt den Ersatzstoff GenX genauer zu untersuchen
  • 7.2018 die Fabrik erhält die Auflage die Emission des Ersatzstoffs für PFOA signifikant zu reduzieren.
  • 8.2018 die Fabrik beginnt bereits zu experimentieren den Ersatzstoff herauszufiltern
  • 10.2018 die Fabrik sagt eine Reduktion der Emission um 99% bis Ende 2020 zu

Was macht die CSU`zum Thema Ersatzstoff Adona? Sie schweigt, wie sie schon beim PFOA geschwiegen hatte.

Wir fordern:

  1. Die Offenlegung aller bisherigen Untersuchungen zu ADONA
  2. Die Offenlegung der durch die Behörden erlaubten Emissionsmengen von ADONA
  3. Analog zu den NL weitergehende Untersuchungen zu ADONA
  4. Wie in den NL: Wenn ADONA über den Schornstein emittiert wird, ein Herausfiltern von ADONA aus der Abluft.

Was in den NL möglich ist, muß auch hier möglich sein.

Mit anderen Worten:

 

Wir fordern einen PFOA-Untersuchungsausschuss im bayerischen Landtag.

 

Die Altparteien inklusive der Grünen sind offenbar in dieses System zu sehr selbst verstrickt, als daß eine echte Aufklärung möglich ist.

Wir wollen wissen:

  1. Wer hat wann, welche Genehmigungen erteilt
  2. Welcher Wissensstand über die Gefahren ist wann den Behörden zuzurechnen? Wie lange dauerte es, bis diese Behörden Gegenmaßnahmen eingeleitet haben?
  3. Welche Emissionsmengen wurden genehmigt?
  4. Wann wurden wie die Einhaltung der erlaubten Emissionsmengen überprüft?
  5. Der ADONA-Bericht hat gezeigt, daß es einzelne Individuen mit Horrorwerten an PFOA  Wie hat welche Behörde wann die Betriebsmediziner der Werke überprüft
  6. Haben die zuständigen Behörden für die Arbeitssicherheit jemals die Blutwerte der Arbeiter eingesehen / angefragt, die die Firmen intern ermitteln? Wenn nein, warum nicht?
  7. Auf Basis welcher Unterlagen und welcher Forschungsergebnisse wurde der Ersatzstoff ADONA überhaupt genehmigt?

 

Der wahrscheinlichste Kontaminationsweg

Unser bisheriger Kenntnisstand ist, daß die Personen, die am gesündesten gelebt haben, mit die höchsten PFOA-Werte haben. Das liegt womöglich daran, daß wer sich zuhause vor dem TV von Cola und Pizza ernährt mit dem Stoff nicht in Berührung kommt. Wer hingegen:

  • Durch den öttiger Forst radelt und dort Staub einatmet
  • In Schützig reitet und dort Staub aufwirbelt,
  • In Emerting regelmäßig am Sportplatz spielt
  • Einen Bauernhof besitzt, auf dem regelmäßig die Erde umgegraben wird
  • Bei starkem Wind regelmäßig im kontaminierten Gebiet arbeitet
  • Einen Gemüsegarten besitzt und dort gerne in der Erde gräbt
  • Äpfel frisch vom Baum ißt, auch wenn sie ökologisch angebaut sind
  • In den betroffenen Gemeinden das kontaminierte Wasser trinkt

Oder eine Kombination aus diesen Handlungen durchführt, der hat offenbar ein erhöhtes Risiko durch diese verschiedenen Quellen PFOA zugeführt zu bekommen.

Sich nur auf das Wasser zu beziehen ist ausweislich der Ergebnisse aus den Niederlanden offenbar zu kurz gedacht!

Dies läßt sich schon daraus ablesen, daß der Kontaminsationsweg in den Niederlanden fast nur über die Luft und den Boden erfolgte und nicht über das Trinkwasser, während im Landkreis Altötting der hauptsächliche Kontaminstionsweg offenbar über das Trinkwasser erfolgte.

Es erscheint daher naheliegend, daß wenn Bürger des Landkreises Altötting, die Wasser aus kontaminierten Brunnen trinken, auch noch zusätzlich den Kontaminatinswegen ausgesetzt werden, die in den Niederlanden zur Kontaminsation von Anwohnern führten, dann tendenziell einem höheren Risiko ausgesetzt sind, als eben Personen, die nicht zusätzlich zum Wasser auch noch kontaminierter Erde Staub, Luft ausgesetzt sind.

 

Die AfD an der Spitze der PFOA-Aufklärung

Die AfD steht seit ihrer Gründung im Landkreis – im  Rahmen  ihrer Möglichkeiten – an der Spitze der PFOA-Aufklärung:

Die folgenden Worte des CSU-Landrats Schneider dürften noch allseits bekannt sein:

  • „PFOA-Bluttests bringen keinen Mehrwert, kann alles berechnen“ (22.11.2017)
  • „Ich kenne nichts, was nicht offengelegt wurde“ (28.11.2017)

 

Darüber hinaus hat die AfD im Landkreis zu diesem Thema folgende Tätigkeiten entfaltet:

2017_11_23 Der AfD-Kreisverband Altötting übergibt Kastls Bürgermeister Mitterer auf der Bürgerversammlung die Forderungen nach Massenbluttests

2017_11_23 Bürgerversammlung in Kastl: PFOA-Blutuntersuchungen werden von Prof Fromme kategorisch abgelehnt

2017_11_28 Kreisratssitzung: Landrat Schneider „kennt nichts, was nicht offengelegt wurde“

2017_12_07 die AfD klärt die betroffene Bevölkerung über Massenbluttests in Doordrecht (NL) auf

2017_12_11 Der Kreistag lockert nach AfD-Flyerktion die eigene Blockadepolitik gegen Bluttests und spricht nach Verschwinden der CSU-Kreistagsabgeordneten eine „Empfehlung“ aus, Bluttests durchzuführen

2017_12_29 Landrat Erwin Schneider äußert sich zu PFOA ohne Kosten und ohne Bluttests zu erwähnen

  • „PFOA ist so gefährlich wie eine Tasse heißer Kaffee oder rotes Fleisch“ (29.12.2017)

2017_12_31 Der Kreisverband Altötting der AfD fordert in Kastl mangelfreies Trinkwasser

2018_01_05 Der Kreisverband Altötting der AfD wirbt für sein Angebot einer Blutuntersuchung am 10.1.2018

2018_01_06 Landrat Schneider bepöbelt die AfD als „Scharlatane“

2018_01_07 Pressemitteilung des Kreisverbands Altötting der AfD zur PFOA-Blutuntersuchung am 10.1.2018

2018_01_08 PNP-Artikel vom 8.1.2018: Die PNP nimmt wenige Tage nach der Ankündigung der AfD eigene Bluttests zu organisieren erstmals den AfD-Kreisverband Altötting mit Verdrehungen ins Visier und nimmt die Kosten als Aufhänger

2018_01_10 AfD setzt PFOA-Bluttest-Initiative um

2018_01_12 Altöttinger Landratsamt öffnet zwei Tage nach AfD-Initiative die eigene Bewerberliste für PFOA-Bluttest-Anmeldungen

2018_01_30 Der AfD-Kreisverband Altötting veröffentlicht PFOA-Blutwerte, diese liegen im Schnitt bei 32,9 Mikrogramm PFOA pro Liter Blut

 

All das waren nicht die Grünen, nicht die SPD, niemand von den Altparteien hat diese Initiativen ergriffen. Das war ausschließlich die AfD!

Wir halten damit fest: Mit der AfD ist eine funktionierende Opposition in den Landkreis zurückgekehrt.

 

Wir stehen aber erst am Beginn unserer Arbeit

Um endlich Anhaltspunkte über das Ausmaß der Kontamination des Bodens zu erhalten hat der AfD-Kreisverband Altötting in Emmerting eine Bodenprobe genommen und auf eigene Kosten zur Analyse gegeben.

Wir gehen davon aus, daß wir das Ergebnis noch vor der Wahl bekommen. Dann werden wir vor den Wahlen einen Anhaltspunkt über die Werte haben, wie es mit dem Boden aussieht.

Jede der Altparteien hätte auch das tun können, um Klarheit zu erhalten, sie haben es aber nicht, da sie offenbar an den Fakten nicht interessiert sind.

 

Außerdem wird behauptet, daß der „Leitwert von 0,3 Mikrogramm“ der für die Gesundheit der Bevölkerung maßebliche Wert ist.

Wir meinen hingegen: Der GOW von 0,1 war immer der für die Bevölkerung maßgebliche Wert, der von den Wasserversorgern beim PFOA zu beachten ist, um § 4 Trinkwasserverordnung folgend „reines“ Trinkwasser bereitzustellen.

Wir meinen außerdem, daß der „Leitwert“ lediglich der Eingriffswert ist, ab dem die Behörden gezwungen(!) sind, einzugreifen, um die Bevölkerung keinen Gesundheitsrisiken auszusetzen. Das bedeutet natürlich nicht, daß es den Behörden verboten wäre, auch früher tätig zu werden.

Über diese Frage reichen wir eine Anfrage an den wissenschaftlichen Dienst des Bundestags ein

 

Jede der Altparteien hätte das tun können, um Klarheit zu erhalten, sie haben es aber nicht, da sie offenbar an den Fakten nicht interessiert sind.

Deswegen ist ein PFOA-Untersuchungsausschuss im Landtag das einzig richtige Instrument hier Licht ins Dunkel zu bringen

Die AfD ist die einzige Partei, die dies bisher fordert.

Und selbst wenn andere Parteien diese Forderung nun übernehmen: Die AfD wird sie im neuen Landtag sicher mit allen Kräften umzusetzen versuchen.